Kinderkrippe
Kleinkindgemeinschaft

Unser Krippenbereich trägt den Namen „Kleinkindgemeinschaft“.

Angelehnt an die Montessori-Pädagogik möchten wir unseren jüngsten eine Betreuung in kleinen Gruppen von neun bis zwölf Kindern ermöglichen.

Eingewöhnung

Durch Orientierung und Sicherheit Vertrauen fassen

Die Eingewöhnung in eine neue Kita ist meist ein großer Schritt, sowohl für Sie als Eltern, als auch für Ihr Kind. Diese spannende erste Zeit in unserer Kleinkindgemeinschaft möchten wir möglichst einfühlsam und kindorientiert gestalten. Dazu gehört, dass Sie und Ihr Kind am Anfang vor allem eines gewinnen: Orientierung und Sicherheit.

Uns liegt es besonders am Herzen, die Eingewöhnung für alle positiv zu gestalten und abzuschließen. Sie bildet die Grundlage für eine lebendige vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und uns als Kita. Eine gelungene Eingewöhnung ermöglicht zudem das Entstehen einer stabilen Bindung zwischen Ihrem Kind und seiner pädagogischen Fachkraft als Bezugsperson. Dafür ist uns ein enger, ehrlicher und regelmäßiger Austausch mit Ihnen auf Augenhöhe sehr wichtig.

Wir nehmen uns für ein gelingendes Ankommen in unserer Kleinkindgemeinschaft viel Zeit. Interessierten Familien bieten wir gern eine Führung durch unsere Räume. In einem anschließenden Kennenlerngespräch tauschen wir uns über wichtige Informationen Ihres Kindes aus. Dabei sprechen wir über seine bisherige Entwicklung, über die aktuelle Lebenssituation und Sie erhalten erste Informationen zur Eingewöhnung in unserem Haus. Vor Vertragsabschluss laden wir Ihr Kind zur Schnupperstunde in seine zukünftige Gruppe ein. Gemeinsam mit Mama, Papa oder einem anderen vertrauten Menschen gewinnt es einen ersten Eindruck von unserem Tag in der Kleinkindgemeinschaft. Im Anschluss daran können sich beide Seiten entscheiden, ob eine Betreuung in unserer Kita das Beste für Ihr Kind ist.

Unser Eingewöhnungskonzept gliedert sich in drei Phasen:

Sie begleiten Ihr Kind während der ersten Tage in die Gruppe. Suchen Sie sich in Absprache mit der pädagogischen Fachkraft einen Ort, an den Sie sich setzen. Sie sind in dieser Zeit der sichere Hafen Ihres Kindes. Sie können das Geschehen in der Gruppe beobachten, den Raum wahrnehmen und den Alltag in der Kita erleben. Ihr Kind wird sich vielleicht noch sehr in Ihrer Nähe aufhalten. Vielleicht traut es sich auch schon, den Raum zu erkunden. Versuchen Sie, Ihrem Kind die nötige Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln und ihm Raum zum Loslassen zu gewähren, in seiner ganz eigenen Geschwindigkeit.

Die pädagogische Fachkraft wird mit Feingefühl auf Ihr Kind eingehen, ihm vielleicht Dinge im Raum zeigen, andere Kinder vorstellen usw. Ziel ist in dieser Phase, einander kennenzulernen, zu beobachten und Sicherheit zu erlangen. Je offener Ihr Kind wird, desto mehr werden Sie sich zurücknehmen können. Sie stehen (ihm) weiterhin als Anker (Ihres Kindes) zur Verfügung, während die Interaktion zwischen pädagogischer Fachkraft und Ihrem Kind zunimmt.

Die Aufenthaltsdauer in der Einrichtung beträgt in dieser Phase 1-2 Stunden nach Absprache.

Ihr Kind kennt nun seine Umgebung, die Gruppe und ihren wiederkehrenden Tagesablauf. Dies schafft bei Ihrem Kind Vertrauen. Gemeinsam mit Ihnen entscheidet die pädagogische Fachkraft, wann ein erster Trennungsversuch stattfinden kann. Dieser erfolgt zunächst für einen kurzen Zeitraum. Im Alter von unter drei Jahren hat es sich bewährt, mit dem ersten Trennungsversuch bis mindestens zum vierten Tag zu warten. Wichtig ist, dass Sie sich bewusst von Ihrem Kind verabschieden. Dies ist eine wesentliche Grundlage für den späteren Ablauf beim Bringen des Kindes und gibt ihm eine wichtige Orientierung. Sie bleiben im Haus und können sich in unseren Besprechungsraum im Obergeschoss setzen.

Gemessen an den Reaktionen und Bedürfnissen Ihres Kindes holt sie entweder eine pädagogische Fachkraft zurück oder sie kommen nach der vereinbarten Zeit von sich aus wieder zur Gruppe.

Gemeinsam besprechen Sie nun täglich, ob und inwieweit die Trennungszeit verlängert werden kann. An Montagen bzw. nach Schließtagen wird kein erster Trennungsversuch oder eine Verlängerung der Trennung durchgeführt, um dem Kind nach der Pause wieder genügend Zeit zum Ankommen zu geben.

Nach und nach wird Ihr Kind immer mehr Zeit ohne Ihre Anwesenheit in der Gruppe verbringen, sich an der Gruppentür von Ihnen verabschieden und Sie können das Kita-Gelände verlassen. Wichtig ist, dass Sie unbedingt telefonisch erreichbar bleiben.

Ihr Kind ist nun schon einen großen Zeitraum bzw. die gesamte Betreuungszeit ohne Sie in seiner Gruppe. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn es mit Freude am Gruppenalltag teilnimmt, die pädagogischen Fachkräfte der Kita als Bezugspersonen angenommen hat und sich von Ihnen dauerhaft trösten lässt und wenn es sich von sich aus fröhlich seiner Umgebung zuwendet.  Das endgültige Ankommen kann erfahrungsgemäß eine Weile dauern. Wichtig ist hier, dem Kind Zeit zu lassen und Vertrauen in seine Fähigkeiten entgegenzubringen, auch wenn es scheinbar Tage gibt, an denen der Abschied wieder schwerer fällt. Ankommen ist oft ein Prozess mit einigen Auf und Abs. Ein regelmäßiger Kita-Besuch und weiterhin enger Austausch zwischen Eltern und den pädagogischen Fachkräften können helfen, dass Ihr Kind schnell in der Gruppe Fuß fasst.

Beziehungsvolle Pflege

Beteiligung von Anfang an

Für uns ist es selbstverständlich, das Kind auch bei der Körperpflege von Anfang an zu beteiligen. Das Wechseln der Windel oder der Gang zur Toilette bieten Anlass, sich dem einzelnen Kind intensiv zuzuwenden, mit ihm zu kommunizieren und seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Das Wickeln wird daher nur durch pädagogische Fachkräfte oder LangzeitpraktikantInnen, zu denen das Kind eine gute Bindung aufgebaut hat, übernommen.

Im Mittelpunkt der Pflege steht bei uns, dass sie beziehungsvoll gestaltet wird. Das heißt unter anderem, dass der Erwachsene beim Wechseln der Windel stets in Kommunikation mit dem Kind bleibt. Er sucht Blickkontakt, erzählt dem Kind, was er gerade macht, und bittet es um Unterstützung. Das Kind wird darin bestärkt, selbst den Po anzuheben, die Windel festzuhalten oder die Hose hochzuziehen. Wenn das Kind sicher steht, kann es im Stehen gewickelt werden. Dadurch eröffnen sich ihm noch mehr Möglichkeiten, aktiv am Wechseln der Windel teilzunehmen und Schritte selbst zu übernehmen. Andererseits hat das Kind im Stehen einen besseren Blick auf das Geschehen im Raum.

Mit zunehmendem Alter beobachtet es interessiert, wie andere Kinder Töpfchen oder Toilette nutzen. Das ist der Zeitpunkt, zu dem die pädagogischen Fachkräfte das Ausprobieren des Töpfchens oder der Toilette anregen. Zunächst geht es darum, einen positiven spielerischen Zugang für das Kind zu finden. Es darf sich setzen und wird anschließend durch die weiteren Vorgänge wie Po mit Toilettenpapier säubern, spülen und Händewaschen begleitet. Auch hier steht für das Kind zunächst die Faszination, z.B. der Spülung, im Vordergrund.

Da sich die Sanitärräume direkt gegenüber der Gruppenräume befinden, sorgen kurze Wege dafür, dass Pflege und Toilettengang gut in den Alltag integriert werden können und die Selbstständigkeit der Kinder angeregt wird. Töpfchen und Toilette dürfen selbstverständlich jederzeit genutzt werden. Die pädagogischen Fachkräfte gehen möglichst individuell auf den Rhythmus des Kindes ein.

Tagesablauf

Die Tagesstruktur unserer Jüngsten
7.15 bis 8.00 UhrAnkommen der Kinder im Frühdienst
An der Wand im Foyer wird nach der Eröffnung mehrerer Gruppen sichtbar sein, in welcher Gruppe der Frühdienst stattfindet. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich selbst oder in Begleitung der pädagogischen Fachkraft eine Arbeit zu suchen oder das Geschehen im Raum zu beobachten.
8.00 bis 8.30 UhrAnkommen der Kinder in der eigenen Gruppe und gemeinsame Vorbereitung des Frühstücks
Zum Frühstück gibt es Müsli, Naturjoghurt oder frisches Brot mit verschiedenen Aufstrichen und Obst oder Gemüse. Die Kinder decken sich selbst ihren Tisch und schneiden Obst oder Gemüse für das Frühstück.
8.30 bis 10.30 UhrFrühstück und Zeit der großen Arbeit inklusive Gelegenheit für persönliche Körperpflege
Das Frühstück beginnt mit einem gemeinsamen Gebet. Anschließend bestreichen die Kinder ihre Schnitten oder richten sich ihr Müsli an. Aus kleinen Kannen gießen sie sich selbst Wasser, Milch oder ungesüßten Tee ein. Die pädagogischen Fachkräfte geben so wenig Unterstützung wie möglich und so viel wie nötig. Das Frühstück geht direkt in die Zeit der großen Arbeit über. Ihren persönlichen Interessen entsprechend wählen sich die Kinder Materialien für ihre Arbeit aus und entscheiden, wo und mit wem sie damit beschäftigen möchten. Die pädagogischen Fachkräfte legen Wert darauf, dass die Kinder in ihrem eigenen Rhythmus arbeiten können. Sie begleiten sie wo notwendig und setzen behutsam gezielt Impulse oder zeigen ihnen geeignete neue Materialien. Der tägliche Morgenkreis vor der Garderobenzeit bereitet uns viel Freude, denn dabei werden Bewegungsspiele gemacht, Instrumente ausprobiert und gesungen. Jeden Freitag findet nach dem Frühstück die Kleine Kirche gemeinsam mit dem Kinderhaus statt.
9.45 bis 10.00 UhrGarderobe und Vorbereitung für des Mittagessen
Zwei Kinder bleiben mit einer pädagogischen Fachkraft im Gruppenraum und decken den Tisch für das Mittagessen ein. Die anderen Kinder ziehen sich inzwischen in der Garderobe für den Aufenthalt im Freien an. Hilfreich ist, wenn den Kindern dafür geeignete Kleidung, welche sie möglichst selbst öffnen und schließen können, zur Verfügung steht. Die pädagogischen Fachkräfte begleiten das Umziehen und unterstützen die Kinder zur Selbstständigkeit.
10.00 bis 11.00 UhrAufenthalt im Freien
Das Außengelände ist Bewegungslandschaft und Nutzgarten zugleich. Neben vielfältigen Möglichkeiten zum Klettern, Kriechen, Balancieren und Rutschen dürfen die Kinder reifes Obst und Gemüse ernten, Laub rechen, Schnee schieben, Pflanzen gießen und ihrer Körpergröße entsprechend schwere Gegenstände transportieren.
11.15 bis 11.40 UhrGemeinsames Mittagessen
Das Mittagsessen findet in angenehmer Atmosphäre statt. Die Kinder essen mit Kinderbesteck von echtem Porzellangeschirr und trinken aus kleinen Gläsern. Vor der Mahlzeit wird das „Vater Unser“ gesprochen. Anschließend nehmen sich die älteren Kinder nach und nach ihr Essen aus Schüsseln in der Tischmitte selbst. Nach dem Essen räumen die Kinder ihren Platz auf und stellen ihr Geschirr auf den Essenwagen.
11.40 bis 12.00 UhrNachbereiten des Mittagessens und Vorbereiten zum Schlafen, Abholzeit für Mittagskinder
Eine pädagogische Fachkraft nimmt immer drei bis vier Kinder mit ins Bad und begleitet sie bei der Körperpflege und beim Umziehen. Die andere pädagogische Fachkraft begleitet die Kinder beim Tisch abwischen und kehren.
12.00 bis 14.00 UhrMittagsschlaf
In wohliger Atmosphäre werden die Kinder ihren Bedürfnissen und den Möglichkeiten der Kleinkindgemeinschaft/Krippe entsprechend in den Schlaf begleitet. Wenn ein Kind ausgeschlafen hat, darf es aufstehen, sich umziehen und bei den Vorbereitungen für das Vesper mithelfen.
14.00 bis 14.30 UhrUmziehen und persönliche Körperpflege
Genau wie vor dem Schlafen gehen die Kinder wieder in Kleingruppen ins Bad auf Toilette oder werden gewickelt und ziehen sich um.
14.30 bis 15.00 UhrVesper in den Gruppen
Ähnlich wie beim Frühstück gibt es Müsli, Naturjoghurt oder frisches Brot, welches sich die Kinder selbst bestreichen.
ab 15.00 UhrZeit der großen Arbeit im Raum oder Aufenthalt im Freien, Abholzeit für Ganztagskinder
Je nach Witterung und Jahreszeit verbringen die Kinder den Nachmittag drinnen und/oder draußen. Nach und nach werden der Kinderanzahl entsprechend Gruppen zusammengelegt bis nur noch eine Spätdienstgruppe geöffnet hat.
Stand Oktober 2023